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Rachel Elliott – Flamingo

Dies ist einer der zauberhaftesten Romane dieses Frühjahrs – eine reine Freude, wie die Autorin sich mit luftigen Sätzen in die Herzen ihrer Leserschaft schreibt.

Es ist schon eine faszinierende Ansammlung von eigenwilligen Persönlichkeiten, die diese seelenvolle Story bevölkern:

da ist Daniel Berry, ein seit kurzem obdachloser junger Mann, der bei Stress in Reimen denkt und mit seiner Teenager-Mutter Eve eine Kindheit an so vielen unterschiedlichen Orten verbracht hat, dass ihm nur ein einziger eine Heimat auf Zeit war – das Reihenhaus in Norfolk in direkter Nachbarschaft zur Familie Marsh. Dort lebten Sherry und Leslie, ein herrlich sonderliches Ehepaar nebst zwei schrägen Töchtern. Diese Menschen werden für 6 Jahre Dans sicherer emotionaler Hafen, bis Eve wieder einmal überstürzt zum nächsten unbekannten Wohnort aufbricht und alle Brücken hinter sich kappt.

Um Daniel, Eve und die liebenswerte Marsh-Sippe gesellen sich weitere Sonderlinge, deren Leben in polierten Sätzen beschrieben wird.

Zauberhafte Situationsbeschreibungen bieten ein großes Lesevergnügen und manche Gedanken, die Rachel Elliott ihren Protagonisten zuschreibt, sind so herzerwärmend, dass man sich unglaublich wohlfühlt in diesem seelenvollen Buch.

Man verbringt so gerne Zeit in dieser phantasievollen Erzählung, dass gegen Ende schon ein bisschen Wehmut aufkommt, wenn man die Personen ihrem weiteren Schicksal überlassen muss.
Wie gut, dass der Schluss versöhnlich stimmt.

mareverlag 2023 / € 24,00 / aus dem Englischen von Claudia Feldmann