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Roland Schimmelpfennig – Die Linie zwischen Tag und Nacht

Berlin, Görlitzer Park: Im Landwehrkanal treibt eine tote junge Frau im weißen Brautkleid.
Der suspendierte Drogenermittler Tommy holt die Unbekannte aus dem Wasser und sucht in den Clubs und kriminellen Clans der Stadt nach ihrer Geschichte. Auf seiner Odyssee durch Berlin begegnet er Überlebenskünstlern und Kämpfern, Verlorenen und Gestrandeten aus aller Welt – vom japanischen Tattoo-Meister bis zur indischen Feuerspuckerin.
Hellwach und todmüde, zwischen Traum und Wirklichkeit taucht Tommy immer tiefer ein in die Berliner Unterwelt und in die eigene Vergangenheit.

Dieser schnelle, sehnsüchtige Trip durch unsere chaotische Gegenwart ist ein harter und dennoch gefühlvoller Roman, der von der Zerbrechlichkeit des Lebens und unserer Sehnsucht nach Gemeinschaft erzählt.
Wie bereits in seinem ersten Buch „An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ schreibt der Dramatiker Roland Schimmelpfennig gekonnt von den zerrissenen Typen der großen Stadt. Er kratzt an der rauen Wirklichkeit und zeigt Menschen in ihrer Verlassenheit und in ihrer Suche nach dem echten im synthetischen Glück.

Schimmelpfennig macht die Stadt zur Theaterbühne: einzigartig und bedrückend sind die starken Bilder. Damit ist das krasse und scharfkantige Buch keine leichte Kost, aber gnadenlos gut.
S. Fischer-Verlag 2021 / € 22,00