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Katya Apekina – Je tiefer das Wasser

Eine starke Geschichte mit gefährlichen Unterströmungen erzählt die amerikanische Autorin Katya Apekina in ihrem ersten Roman. Zwei Schwestern (16 und 14 Jahre) begegnen nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter nach Jahren ohne Kontakt ihrem berühmten Vater wieder. Dieser hatte sich bereits vor langer Zeit von der depressiven und selbst zerstörerischen Marianne getrennt und lebt in New York, wohin die beiden Teenager nach der Klinikeinweisung ihrer Mutter aus New Orleans gebracht werden.

Die ältere, Edith, verweigert sich einer Beziehung zu ihrem Vater, den sie mitverantwortlich für den schlechten Gesundheitszustand der Mutter macht und dem sie die jahrelange Abwesenheit nicht verzeiht. Mae dagegen, die jüngere Tochter, macht sich die Fürsorge des Vaters um ihr Wohlergehen und sein schlechtes Gewissen zunutze: sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit den Identitäten ein, schlüpft als Muse ihres Vaters in die Rolle der Mutter und macht sich so für ihn unverzichtbar. Wie Marianne, die an Dennis Lomacks Erfolg als Schriftsteller wesentlich beteiligt war und in seinen Büchern als wichtige Protagonistin auftaucht, begibt sich nun die 14jährige Mae in diese Position, zumal sie ihrer Mutter in Aussehen und Ausstrahlung sehr ähnlich ist. Vor den Augen von Familie und Freunden beginnt eine unheilvolle Abhängigkeit.

Abwechselnd geben die beiden Töchter, verschiedene Freunde und nahe Familienmitglieder Auskunft über ihre Beziehung(en) untereinander und in wechselnder Perspektive entsteht das Bild einer Familie, in der sowohl starke Verbundenheit als auch tiefe Ablehnung aller Mitglieder untereinander für Spannungen sorgen.

Es ist ungeheuer vielschichtig und fesselnd, dieser unaufhörlichen Spirale von Abneigung und Liebe bis zum Ende beizuwohnen.

Suhrkamp Verlag / € 24,00